Das Tor zur funkelnden Stadt

Kurzer Abriss

Im vorherigen Kapitel trat Finchen aus dem Wolkenlabyrinth heraus und entdeckte am Horizont eine glitzernde Stadt, die aus Kristalltürmen und schwebenden Brücken besteht. Neugierig und voller Vorfreude machte sie sich auf den Weg, um das geheimnisvolle Reich zu erkunden.

Kapitel 5: Das Tor zur funkelnden Stadt

Finchen flog weiter über die Wolken, während die funkelnde Stadt immer näher kam. Die Luft wurde klarer, und das Licht der Kristalltürme schien ihr den Weg zu weisen. Bald konnte sie die majestätischen Brücken sehen, die sich wie Spinnennetze zwischen den Türmen spannten, und das sanfte Glühen der Stadt durchdrang die Wolken wie die ersten Strahlen der Morgensonne.

Als sie die Stadt schließlich erreichte, bemerkte Finchen, dass der Weg, den die Wolken unter ihr gebildet hatten, direkt zu einem großen, prachtvoll verzierten Tor führte. Das Tor war aus reinem Kristall, das in allen Farben des Regenbogens schimmerte, genau wie der Ballon, den sie fest in der Hand hielt.

Das Tor öffnete sich wie von selbst, als Finchen näherkam. Sie trat hindurch und fand sich auf einer breiten Allee wieder, die von hohen Kristallbäumen gesäumt war. Die Blätter der Bäume funkelten wie Edelsteine, und kleine, leuchtende Wesen, ähnlich den Schmetterlingen, die sie zuvor getroffen hatte, flogen fröhlich umher.
Finchen trifft Lumin im reich der Lichter

„Willkommen in der Stadt der schwebenden Lichter!“, rief eine freundliche Stimme. Finchen drehte sich um und sah ein schimmerndes Wesen, das wie eine Mischung aus Mensch und Lichtstrahl aussah. Es schwebte über dem Boden und hatte leuchtende Augen, die vor Neugier und Freude strahlten.

„Ich bin Lumin, einer der Hüter dieser Stadt“, stellte es sich vor. „Wir haben deine Ankunft schon erwartet.“

„Ihr wusstet, dass ich komme?“ fragte Finchen überrascht.

Lumin nickte. „Diese Stadt ist nur für jene sichtbar, die mit einem reinen Herzen reisen. Wir Hüter bewahren das Licht und die Magie dieser Stadt, und wir haben schon lange keinen Besucher mehr gehabt.“

Finchen war fasziniert von der Schönheit der Stadt und den warmen Worten des Hüters. „Was gibt es hier zu entdecken?“ fragte sie.

„Oh, so vieles“, antwortete Lumin mit einem Lächeln. „In dieser Stadt gibt es alte Geheimnisse, die nur darauf warten, gelüftet zu werden. Aber sei gewarnt, nicht alles ist so, wie es scheint. Manchmal kann das Licht auch Schatten werfen.“

Finchen spürte eine Mischung aus Aufregung und Vorsicht. „Ich bin bereit“, sagte sie entschlossen.

Lumin deutete auf einen großen Turm in der Mitte der Stadt, der höher war als alle anderen. „Beginne deine Reise dort, im Turm der schwebenden Lichter. Dort wirst du deine erste Prüfung finden.“

Finchen nickte und machte sich auf den Weg zum Turm. Während sie durch die Stadt ging, bemerkte sie, dass die leuchtenden Brücken und die funkelnden Gebäude alle miteinander verbunden waren, als ob die Stadt ein einziges, großes Lebewesen wäre. Doch je näher sie dem Turm kam, desto stärker spürte sie eine geheimnisvolle Präsenz, die auf sie wartete.

Als sie den Fuß des Turms erreichte, öffnete sich die Tür leise, und Finchen trat hinein, bereit, sich der ersten Herausforderung in dieser magischen Stadt zu stellen.